Eine meiner Lieblingspflanzen! Als Medizin immer zuhause! Wenn sich eine Erkältung oder Halsschmerzen anbahnen, wird sofort ein Kanne Cistustee aufgesetzt.
Die Inhaltsstoffe der Blätter und Blüten sind vor allem Polyphenole und Flavonoide. Von besonderem Interesse sind die Catechingerbstoffe, die zur Gruppe der Polyphenole gehören. Besonders die Stoffe Epicatechin, Epigallocatechin und die Gallussäure spielen hier eine große Rolle. Außerdem sind wichtige und medizinisch nutzbare Flavonoide wie Rutin, Quercitrin und Kaempferol enthalten. Die Gesamtheit der Inhaltsstoffe des Zistrosenkrauts kann folgende Wirkungen auf unseren Organismus haben:
Diese Wirkungen werden in der Naturheilkunde sowie zum Teil in der wissenschaftlichen Medizin bei folgenden Erkrankungen und Beschwerden genutzt:
Hauptsächlich wird Cistus heute bei Grippe und anderen Erkältungsbeschwerden eingesetzt. Tatsächlich sollen Extrakte der Zistrose einen Effekt auf verschiedene Viren haben, die v.a.
grippale Infekte auslösen können. Einige langkettige Polyphenolverbindungen sind womöglich imstande bestimmte Virenpartikel zu umschließen, wodurch diese unschädlich gemacht werden. In einer
randomisierten klinischen Studie aus dem Jahr 2009 konnten Patienten, die an einer Erkältung litten, typische Erkältungssymptome schneller durch Einnahme von Cistusextrakten (CYSTUS 052)
lindern [1]. Medizinisch relevant ist vor allem der Extrakt der Varietät "Cistus incanus L pandalis" von Dr. Pandalis - auch bekannt und zu kaufen unter dem
Markennamen "Cystus
052". erhältlich als Sud, Lutschtabletten, Tee und Kapseln. Dieser Extrakt ist standardisiert und die Firma Dr. Pandalis hat einen Antrag auf Sortenreinheit beantragt, der ihm bis 2035
genehmigt wurde.
Neben der antiviralen Wirkung ist Cistus auch wirksam gegen zahlreiche Bakterienstämme. Zu beachten ist jedoch, dass die antibakterielle Wirkung abhängig von der Zubereitungsart ist. Während wässrige Extrakte eher zu einer Verminderung von Staphylokokken führen, zeigen alkoholische Auszüge mit Cistus eine bessere Wirkung bei Bacillus subtilis [2]. Letztere zeigt sich jedoch in der Regel als nicht pathogen (d.h. sie verursacht keine Krankheiten). Die antibakterielle Wirkung der Zistrose kann u.a. in der Zahnheilkunde verwendet werden. Auch hier existieren Studien, die einen Effekt gegen Streptokokken zeigen, die u.a. Karies verursachen [3]. Als Basis wurden Methanol-Wasser-Extrakte mit üblichen Cistusteemischungen verwendet.
1. Antivirale Eigenschaften des Extrakts aus Cistus × incanus L. Pandalis bei SARS-CoV-2 in vitro nachgewiesen, Erfahrungsheilkunde 2021; 70(01): 59-62 ; DOI: 10.1055/a-1375-5991
2. Moricz, A.M. et al. (2017): Antibacterial potential of the Cistus incanus L. phenolics as studied with use of thin-layer chromatography combined with direct bioautography and in situ hydrolysis. In: Journal of Chromatography, Vol. 1534, DOI: 10.1016/j.chroma.2017.12.056
3. Andres, U. (2016): Zistrosen-Mundspülung gegen Karies. In: Zeitschrift für Phytotherapie, Vol. 37, S. 80, DOI: 10.1055/s-0042-102859
Julia Abel
Gutenbergstr. 9
85354 Freising
osteopathie-abel@mail.de
Telefon: 0178/1862230